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Mittwoch, 1. Juli 2009 / Mercredi, 1er juillet 2009 8.30 – 10.00
Papersessions mit Einzelbeiträgen / Contributions individuelles groupées en papersessions
288
Fauser, Peter; Rissmann, Jens & Weyrauch, Axel
PS08 Das Entwicklungsprogramm für Unterricht und Lernqualität:
Theoriegeleitete Intervention als Professionalisierungsansatz für
Lehrerinnen und Lehrer
G 26.1
Friedrich-Schiller-Universität Jena; Koordinierungsstelle E.U.LE., Staatliches Schulamt
Jena/Stadtroda
p.fauser@imaginata.de
Keywords
Lehrerfortbildung, Verständnisintensives Lernen, Handlungsroutinen, Selbstwirksam-
keitsüberzeugung, konstruktivistisch
Das Entwicklungsprogramm für Unterricht und Lernqualität (E.U.LE.) ist als berufsbe-
gleitende dreijährige Fortbildung für Lehrpersonen aller Fachrichtungen und Schularten
im Jahr 2004 in Thüringen/ Deutschland eingerichtet worden. Das Programm fußt auf
einer Zusammenarbeit zwischen der Robert Bosch Stiftung GmbH Stuttgart, dem Thü-
ringer Kultusministerium, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der IMAGINATA.
Es qualifiziert zum „Berater für Verständnisintensives Lernen“. Grundlage ist die Theo-
rie des Verständnisintensiven Lernens (Fauser 2003, 2008); sie betont die Konstruktivi-
tät und Individualität von Lernprozessen. Methodisch beruht die Fortbildung auf einer
situierten Koppelung von Training und Reflexion in wechselnden Praxis- und Präsenz-
phasen. Das Programm soll Unterrichtsentwicklung schulnah anregen und Lehrperso-
nen dabei unterstützen, ihre Interaktionsroutinen und ihre methodisch-didaktische Cho-
reografie auf einen am Verstehen der Lernenden orientierten Unterricht auszurichten.
Ziel ist die Veränderung der handlungsleitenden Kognitionen der Lehrpersonen, der
Theorien kurzer Reichweite (Wahl 1991, 2001), die Wahrnehmung und Handeln bei der
Interaktion mit den Lernenden steuern. Wesentlich dafür ist die Fähigkeit zu einem pro-
fessionell kontrollierten Perspektivwechsel, einem „Verstehen zweiter Ordnung“, das
neben dem eigenen Verstehen der Lehrpersonen das Verstehen der Lernenden ein-
schließt.
Bisher wurden über 100 Lehrerkräfte qualifiziert. Seit 2008 wird der Transfer in die
Schulamtsbereiche verstärkt.
Im Beitrag werden das Fortbildungskonzept, seine theoretischen Hintergründe und ers-
te Ergebnisse der Evaluation skizziert. Das Programm ist mit verschiedenen Methoden
formativer und summativer Evaluation verbunden. Im Mittelpunkt unseres Beitrags steht
die summative Evaluation, mit der die Wirksamkeit der Ausbildung im Unterricht der
ausgebildeten Lehrpersonen untersucht worden ist. Es handelt sich um eine Ver-
gleichsuntersuchung in einem Kontrollgruppendesign über zwei Schuljahre hinweg, die
in Zusammenarbeit mit Dr. Katrin Rackoczy (Dipf) entwickelt und durchgeführt wurde.
An der Untersuchung nahmen 1.980 Schülerinnen und Schüler und 67 Lehrpersonen
teil. Die Befragung umfasste dabei mehrere Skalen zur Qualität des Unterrichts, zum
Klassenklima, zur Lehrerkooperation an der Schule, zur Lehrerpersönlichkeit und zur
Berufszufriedenheit. Erste Analysen des umfangreichen Datenmaterials zeigen, dass
Effekte sowohl auf Lehrer- als auch auf Schülerebene zu beobachten sind. In Klassen
der Interventionsgruppe mit mehr als vier Stunden pro Woche stieg die diagnostische
Kompetenz der Lehrpersonen und verringerte sich der Unterrichtsdruck. Die konstrukti-
vistische Unterrichtsgestaltung (Skala aus Rackoczy 2008) verbesserte sich und die
Selbstwirksamkeit der Lehrer, den eigenen Unterricht aktiv gestalten zu können, erhöh-
te sich.
Mittwoch, 1. Juli 2009 / Mercredi, 1er juillet 2009 8.30 – 10.00
Papersessions mit Einzelbeiträgen / Contributions individuelles groupées en papersessions
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Die Ergebnisse sind designbedingt nicht kausal interpretierbar, jedoch aufgrund des
mehrdimensionalen Einsatzes formativer und summativer Evaluationsinstrumente sehr
plausibel.
Literatur
Fauser, P. (1996). Personalität oder Professionalität? Zum Berufsethos von Lehrerin-
nen und Lehrern. Beiträge zur Lehrerbildung 14 (1), 9-28.
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Unterricht und Lernqualität Theoriegeleitete Intervention als Professionalisierungs-
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Rackoczy, K., Tkalenko, O. (2008). Evaluation der Schulpartnerausbildung von
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licht).
Rißmann, J. (2004). Lehrerhandeln und Verstehen. Ein konstruktivistisches Lehrertrai-
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Wahl, D. (1991). Handeln unter Druck. Der weite Weg vom Wissen zum Handeln bei
Lehrern, Hochschullehrern und Erwachsenenbildnern. Deutscher Studien Verlag:
Weinheim.
Wahl, D. (2001). Nachhaltige Wege vom Wissen zum Handeln. Beiträge zur Lehrerbil-
dung, 19 (2), 157 - 174
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